Erkrankung | Gen | OMIM |
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Crigler-Najjar Syndrom Typ I | UGT1A1 | 218800 |
Crigler-Najjar Syndrom Typ II | UGT1A1 | 606785 |
Das Crigler-Najjar Syndrom ist eine seltene, autosomal rezessive Stoffwechselerkrankung mit einer Inzidenz von 1:1 Mio. bei Neugeborenen.
Aufgrund des Mangels von Bilirubin-UPD-Glucuronyltransferase (UPGT) wird im Blutplasma unkonjugiertes (= „indirektes“) Bilirubin akkumuliert. Dieses Abbauprodukt der Erythrozyten, wirkt toxisch auf den Organismus und löst vorerst einen Ikterus bei den betroffenen Patienten aus.
Klinik / Indikation
Bei dem Crigler-Najjar Syndrom werden zwei Subtypen unterschieden:
- Typ I:
- kompletten Verlust der UPGT-Akivität
- Bilirubinkonzentration im Blutplasma steigt auf einen Wert von 20-45 mg/dl an
- Leberfunktionsproben und Leberhistologie sind normal
- Krankheitsverlauf beginnt mit einem neonatalen Ikterus
- Ohne einen frühzeitigen Therapiebeginn sterben die Neugeborenen in den ersten Monaten oder bilden eine irreversible Bilirubinenzephalopathie (=Kernikterus) aus
- einzige kurative Therapie ist die Lebertransplantation
- regelmäßige Blaulichttherapie und Bluttransfusionen erzielen nur vorübergehende Erfolge
- Typ II:
- Mangel des Enzyms UPGT
- Bilirubinkonzentration im Blutplasma steigt auf einen Wert von 6-20 mg/dl an.
- Verlauf der Erkrankung ist im Gegensatz zum Typ II moderate
- atienten mit dem Typ II ist eine Therapie mit Phenobarbital möglich.
Literatur:
orphanet
Genetik
Das UGT1A1-Gen (OMIM 191740) ist auf dem langen Arm des Chromosom 2 lokalisiert (2q37) und codiert für das Enzym UPGT. Das Gen besteht aus 5 Exons die 533 Aminosäuren codieren. Bei den Mutationen im UGT1A1-Gen handelt es sich vorwiegend um Basenaustausche. Dieses Enzym katalysiert in der Leber die Umwandlung von konjugierten („indirektem“) Bilirubin zu Bilirubinglucuronid („direkten“ Bilirubin).
Diagnostik
Der Bearbeitungszeitraum liegt bei 3 Wochen. Für den Nachweis bzw. Ausschluss einer bereits bekannten Mutation bei weiteren Familienmitgliedern ist ca. 1 Woche anzusetzen.
Untersuchungsmaterial
2 ml EDTA-Blut des Indexpatienten sowie weiterer Familienmitglieder. Versand der Proben ungekühlt im Transportröhrchen.