Erkrankung | Gen | OMIM |
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Ehlers-Danlos Syndrom Typ VII | COL1A1, COL1A2 | 130060 |
Klinik / Indikation
Das Ehlers-Danlos Syndrom (EDS) stellt eine klinisch und genetisch heterogene Gruppe von Erkrankungen des Bindegewebes dar, die durch Defekte des Kollagenstoffwechsels bedingt sind. Die Inzidenz des Ehlers-Danlos Syndroms wird zwischen 1:5.000 und 1:150.000 geschätzt und stellt damit die häufigste erbliche Bindegewebserkrankung dar.
Nach einer verfeinerten Klassifikation werden 6 Haupttypen unterschieden (P. Beighton et al.: Am. J. Med. Genet., 77, 31–37, 1998); dabei werden Haupt- und Nebenkriterien definiert.
Zu den generellen Hauptmanifestationssymptomen des Ehlers-Danlos Syndroms zählen:
- Hyperextensibilität der Haut, getestet an den Volarseiten des Unterarmes
- Hypermobilität der Gelenke
- „Quetschungen“ nach minimalen Einwirkungen mit Ekchymosen und Bildung dystrophischer Narben
- Mitralklappenprolaps und Dilatation der proximalen Aorta
- Chronische Schmerzen von Gelenken und Extremitäten
- Kyphoskoliose, Arthrochalasis und Dermatopraxis
Ehlers-Danlos-Syndrom Typ VII (Arthrochalase-Typ)
Hauptkriterien:
- schwere generalisierte Überstreckbarkeit der Gelenke mit rezidivierenden Subluxationen
- kongenitale Hüftluxation bds.
Nebenkriterien:
- Hyperextensibilität der Haut
- Fragilität des Gewebes (einschließlich dystrophischer Narben)
- Hypotonie der Muskulatur
- Kyphoskoliose
Genetik
Der Erkrankung liegen in der Regel Veränderungen in den Typ I Kollagen-Genen COL1A1 (17q21.31-q22) und COL1A2 (7q22.1) zugrunde, die einer autosomal-dominanten Vererbung folgen. Beide Gene bestehen aus 52 Exons und codieren für die pro-α1- bzw. pro-α2-Ketten, aus denen sich die Prokollagen-Triple-Helices zusammensetzen. Mutationen in beiden Genen führen zu einer verminderten Synthese bzw. einer Strukturveränderung der Kollagenfasern.
Molekulargenetisch finden sich häufig Veränderungen im Exon 6 des COL1A1- bzw. COL1A2-Gens, die entweder zu einer fehlerhaften mRNA-Prozessierung führen bzw. komplette Deletionen des Exons 6 darstellen. Häufiger sind hierbei Veränderungen im COL1A2-Gen; wohingegen Mutationen im COL1A1-Gen durch einen klinisch schwereren Verlauf gekennzeichnet sind.
Diagnostik
Der Bearbeitungszeitraum beim Indexpatienten liegt bei etwa 6 Wochen. Für den Nachweis bzw. den Ausschluß bereits bekannter Veränderungen bei weiteren Familienmitgliedern ist ca. 1 Woche anzusetzen.
Untersuchungsmaterial
2 ml EDTA-Blut des Indexpatienten sowie weiterer Familienmitglieder. Versand der Proben ungekühlt im Transportröhrchen.